Traditioneller Schulaktionstag wieder durchgeführt

Veröffentlicht am 05.07.2022 - Redakteur: Jürgen Masching

Nachdem Corona auch nicht vor der Brandschutzerziehung halt gemacht hatte, konnte die Feuerwehr Mantel erstmals nach 2019 wieder der Schulaktionstag in der Grundschule durchführen.
Dabei erlebten die Schüler einen spannenden Vormittag, bei dem die Klassen altersgerecht, verschiedene Stationen durchliefen. Angesetzt waren vier Unterrichtsstunden, in denen die Klassen abwechselnd die Stationen kennenlernten und spannende, sowie lehrreiche Stunden erlebten.

Die Stationen umfassten für die 1. und 2. Klasse:
Notruf, Feuerwehrfahrzeuge und Ausrüstung, Schutzausrüstung eines Feuerwehrmannes/frau inklusive Atemschutz und Erste Hilfe

Die Stationen für die 3. und 4. Klasse:
Notruf, Feuerwehrfahrzeuge und Ausrüstung, Feuerlöscher und Handhabung mit dem Fire Trainer, sowie Erste Hilfe

Dank der Feuerwehr Stadt Weiden, die den Kameraden aus Mantel den Fire Trainer zur Verfügung stellten, konnte ein kleiner Brand simuliert werden. So lernten auch die Lehrerinnen der 3. Und 4. Jahrgangsstufe den richtigen Umgang mit Feuerlöscher und konnten das Feuer mit den verschiedenen Arten von Feuerlöschern (Pulver-, CO2- und Schaumlöscher) erstickten und somit löschen. Die Kinder der 3. Und 4. Jahrgangsstufe durften ebenfalls unter Anleitung die Handhabung eines Pulverlöscher ausprobieren (ohne Feuer).

Im Notrufklassenzimmer vermittelten die Brandschutzerzieher altersgerecht die Wichtigkeit der 5 W- Fragen, wie man am besten reagiert und wie wichtig es ist sich Bezugspunkte zu merken, die dazu dienen, um die Rettungskräfte schnell an ihr Ziel zu bringen. Dazu auch einen wichtigen Punkt: niemals aufzulegen, bevor die Integrierte Leitstelle nicht sagt, dass man auflegen kann.

Mit Hilfe eines Rauchhauses, das sich im FB9 Brandschutzerziehung des Feuerwehr Kreisverbandes Neustadt Waldnaab befindet und das ebenfalls zur Verfügung gestellt wurde, demonstrierten die Feuerwehrfrauen wirkungsvoll und real, wie schnell sich Rauch im Zimmer ausbreitet und die Sicht gleich Null ist. Dabei erklärten sie auch, weshalb ein Rauchmelder einen so penetranten schrillen Ton hat. Der Ton liegt in einem Frequenzbereich, der sofort wahrgenommen und als störend empfangen wird, auch wenn der Rauchmelder nicht im selben Raum ist.

Im Schulhof der Grundschule fand die Erklärung der Feuerwehrfahrzeuge und deren Gerätschaften statt. Ein Highlight war die Demonstration des Drucklüfters, wobei die Schüler die enorme Kraft des erzeugten Windes spürten, die dieser produziert. Natürlich durften die Schüler auch in die Fahrzeuge klettern und das Martinshorn betätigen.

Für die erste und zweite Klasse gab es ein Klassenzimmer für Schutzausrüstung mit Atemschutz, dabei wurde die Wichtigkeit erklärt, dass niemand vor einem Feuerwehrmann angst haben muss, auch nicht, wenn der Feuerwehrmann mit der Atemschutzausrüstung kommt und komische Geräusche macht. Nach und nach hat sich ein Feuerwehrmann mit dem Schutzanzug und dem Atemschutzgerät ausgerüstet, um zu zeigen, dass immer noch die gleiche Person darin steckt. Anfassen und ausprobieren stand ganz oben auf der Wunschliste der Schüler.

In der Turnhalle und am Hintereingang der Schule hatte der HvO Haidenaabtal seine Stationen, dabei wurde den Schüler die stabile Seitenlage und das Reagieren und Helfen bei einem Unfall demonstriert und gezeigt. Diese durften die Schüler natürlich auch sofort üben.
Der BRK Kreisverband Weiden/Neustadt hat einen Rettungswagen zur Verfügung gestellt, der den Kindern ausführlich erklärt wurde. Welche Gerätschaften ein Rettungswagen dabei hat und warum.

Nach den vier Unterrichtsstunden, kamen ebenfalls die Eltern und Verwandten der Schüler hinzu, diese versammelten sich auf dem Sportplatz, um der Demonstration eines Fettbrandes unter Moderation des Kommandanten Timo Krauß zu lauschen. Dieser erklärte anschaulich wie wichtig es ist, dass ein Fettbrand niemals mit Wasser gelöscht werden darf, da die entstehende Stichflamme nicht nur die Möbel in Brand setzt, sondern auch derjenige der löscht erhebliche Brandverletzungen davontragen kann. Daher ist es immer ratsam eine Löschdecke in der Küche zu haben, bzw. den Fettbrand mit einem Deckel zu ersticken.

Zum Abschluss wurden zwei Einsatzübungen demonstriert:

Bei der ersten Übung würde angenommen, dass im oberen Stockwerk der Schule ein Zimmerbrand entstanden ist, der Rauch wurde sichtbar durch eine aufgestellte Nebelmaschine. Eine Person war vermisst. Wie beim realen Einsatz fuhr als erstes der HvO Haidenaabtal die Einsatzstelle an und erkundete die Lage, bzw. trat in Verbindung mit der Verantwortlichen der Schule Rektorin Anja Kraus. Dieser gab die Lage an die Leitstelle zur Information für die ankommende Feuerwehr weiter.

Das LF20 traf an der Einsatzstelle ein, zwei Atemschutzträger waren bereit in das Gebäude zur Menschenrettung vorzudringen, die Feuerwehr baute die Wasserversorgung auf und der Atemschutztrupp erkundete das Gebäude auf der suche nach der Vermissten. In dieser Zeit traf auch der Rettungswagen ein, dieser machte sich sofort bereit die Person aufzunehmen, nachdem der Atemschutztrupp diese aus dem Gebäude gerettet hat. Danach ging der Trupp zurück, um das Feuer zu löschen. Nach Übergabe der Vermissten an den Rettungsdienst wurde diese nach ersten Untersuchungen in den Rettungswagen gebracht und ins Krankenhaus gefahren.

Bei der zweiten Übung demonstrierte die Jugendfeuerwehr das Vorgehen bei einem Flächenbrand, der bei diesen Temperaturen sehr schnell entstehen kann. Dabei wurde ein Wasseraufbau mit zwei Trupps gemacht, die den Flächenbrand von zwei Seiten von außen nach innen einkreisten und ablöschten. Ein ebenfalls zum Einsatz gekommener Löschrucksack, der mit 20 Litern Wasser und einer Spritzpumpe ausgestattet ist, sorgte für etwas Abkühlung bei den Schülern, Lehrer und Angehörigen.

Dass Feuerwehrleute auch nur Menschen sind, haben die Zuschauer mitbekommen, als einer der Feuerwehrleute einen „Kreislaufzusammenbruch“ hatte, und vom HvO kurzzeitig behandelt werden musste.

Herzlichen Dank an all die Helfer, die sich immer bereitwillig zur Verfügung stellen, um einen spannenden Schulaktionstag auf die Beine zu stellen, ebenso an die Jugendfeuerwehr die mit Freuden nicht nur bei den Stationen mitgeholfen haben, sondern auch mit Eifer dabei waren und um eine eigene Einsatzübung zu machen.

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