Veröffentlicht am - Redakteur: Eva Seifried
Mit großer Euphorie wurden vor einiger Zeit die Pläne zum Bau einer sozialtherapeutischen Einrichtung, die ihre Räume in Schönsee aufgeben muss, vorgestellt. Schon damals regte sich unter der Bevölkerung einiger Widerstand. Nun stand in der letzten Marktratsitzung die erste Änderung des Bebauungsplanes „An der Hüttener Straße“ auf der Tagesordnung. Bürgermeister Richard Kammerer hätte 25 Seiten an Stellungnahmen und Widersprüchen vorlesen müssen. Vor allem in der Nähe des Baugeländes ansässige Firmen hatten große Bedenken gegen den Bau der Einrichtung. Dr. Stephan Oetzinger, Fraktionssprecher der CSU stellte den Antrag, das Verfahren nun einzustellen. Der Markt solle eine eigene Bauleitplanung durchführen, die nicht an ein bestimmtes Projekt gebunden ist. Daniela Fuhrmann wäre mit der SPD dem Projekt positiv gegenübergestanden, möchte aber dann mit der SPD die Ersatzplanung mit anpacken. Hermann Schröder von der AfD erklärte, dass die AfD auch das Projekt befürwortet habe. Er fragte, warum die Firmen nicht vorher schon in die Planung einbezogen wurden. Sitzungsleiter Kammerer erklärte, dass eine Firma zuerst nichts gegen das Projekt hatte, aber dann mit den anderen Firmen und auch einigen Anwohnern sich massiv dagegen aussprach. Nur mit der Gegenstimme der AfD wurde dann beschlossen, dass das Verfahren eingestellt wird und die Gemeinde eine eigene Bauleitplanung durchführen wird. Die R & K Projektbau GmbH & Co. KG wollte den Neubau einer sozialtherapeutischen Einrichtung in Mantel bauen. Das Gebäude sollte „Am Mühlbach“ entstehen auch auf einem Teil des neuen Festplatzes. Ingeborg Hirschleb leitet die Einrichtung in Schönsee. Seit 1999 besteht die Einrichtung dort in einem ehemaligen Hotel. Verschärfte gesetzliche Vorschriften in Sachen Barrierefreiheit können dort nicht geschaffen werden, Die Bewohner hätten mit zwei Jahren Baulärm leben müssen. deshalb hatte sich der Bauträger an Bürgermeister Richard Kammerer gewandt. Es wären zwei Gebäude in L-Formgeplant gewesen für Verwaltung, Speiseräume, Büro und dann noch 41 Kleinstwohneinheiten. Dort würden dann laut der Leiterin suchtkranke Menschen betreut, die Alkohol-, Drogen- oder Tablettenabhängig waren aber bereits „clean“ sind. „Diese Menschen kommen freiwillig zu uns“, so Ingeborg Hirschleb. „Viele kommen aus zerrütteten Familien und alle haben den Wunsch, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen“. „Die Menschen mit Suchtproblemen werden immer jünger“, oft sind sie erst zwischen 25 und 30 Jahren. „Die Einrichtung STE Lindau bietet eine feste Tagesstruktur mit festen Mahlzeiten, dann Holz- oder Metallarbeiten, Malen, Basten, und ein evolutions- und erlebnispädagogisches Programm und vieles mehr. . Bei dem im Durchschnitt einjährigen Aufenthalt wird die Wiedereingliederung in die Gesellschaft gefördert. Es wäre ein ruhiges Haus gewesen weil die Bewohner am Abend von ihrem Programmen müde und erschöpft sind. Durch den nun wohl möglichen Bau in Schönsee hat die Sache doch ein gutes Ende gefunden.