Eigentlich wäre ein großer Bahnhof zu erwarten gewesen, wenn Rita Steiner, langjährige Zweite Bürgermeisterin des Marktes und erste Frau im Marktgemeinderat überhaupt, ihren 70. Geburtstag begeht. Zahlreiche Vereine, von CSU, über TSG hätten sich die Klinke in die Hand gegeben. Aber sowohl die Pandemie als auch die Gesundheit ließen dies nicht zu. „Es ist schade, weil ich sehr gern unter Menschen bin, aber es geht halt zur Zeit einfach nicht,“ sagt Steiner selbst. Umso mehr freute sie sich über die zahlreichen Karten und Anrufe sowie den Besuch von Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger und Ersten Bürgermeister Richard Kammerer, die beide im Rahmen eines kurzen Besuchs gratulierten.
Rita Steiner kann in der Tat auf eine lange kommunalpolitische und ehrenamtliche Laufbahn im Ort zurückblicken. So wurde sie 1990 als erste Frau für die CSU in den Marktgemeinderat gewählt, und gehörte diesem bis zu ihrem Ausscheiden aus gesundheitlichen Gründen Anfang des Jahres über mehr als drei Jahrzehnte an. „Eine schöne Zeit, in der ich viel gelernt und auch einiges mitbewegen konnte,“ resümiert Steiner rückblickend. So war sie praktisch in jedem Ausschuss der Marktgemeinde tätig, von 2012 bis 2020 zweite Bürgermeisterin und führte nach der Wahl von Ersten Bürgermeister Dr. Oetzinger in den Landtag interimsweise für drei Monate die Geschäfte des Rathauschefs. „Das hätte ich mir nie träumen lassen, als ich bei der Marktverwaltung in den 1970ern gelernt habe,“ sagt die Jubilarin mit etwas Stolz. Besonderen Augenmerk legte Steiner immer aber auf das soziale Engagement und den Einsatz für junge Familien. Die Entwicklung von Baugebieten, die Barrierefreiheit und die Spielplätze waren und sind ihr immer ein Herzensanliegen gewesen. Auch heute bringt sie sich nach wie vor ehrenamtlich ein, als dritte Vorsitzende der TSG Mantel-Weiherhammer oder auch beim VdK, der ihr praktisch von ihrer verstorbenen Mutter in die Wiege gelegt wurde.
„Rita Steiner ist sowas wie das soziale Gewissen, von ihr durfte ich in meiner Amtszeit als Bürgermeister viel lernen und auch heute schätze ich ihren Rat sehr,“ würdigt Landtagsabgeordneter Dr. Oetzinger das Wirken der 70jährigen. „Unsere Rita ist eine gern gesehene und sehr engagierte Mitbürgerin, die auch in der Verwaltung wegen ihrer fürsorglichen Art große Beliebtheit genießt,“ betont Oetzingers Nachfolger Bürgermeister Kammerer.
Lob, das bei Steiner ankommt, aber dass sie fast verlegen macht: „Ich hab mich immer sehr gern für die Menschen und meinen Markt eingebracht, das war mir eine Ehre,“ so Steiner. Nach schwerer Krankheit im Herbst 2020 reichte sie Anfang des Jahres ihren Rücktritt als Marktgemeinderätin ein. Ehemann Hans und die Familie, mit Sohn Hans-Jörg, Schwiegertochter Johanna und den drei Enkeln stehen nun im Mittelpunkt, da diese auf Steiner in der Vergangenheit doch häufig verzichten mussten. Zu ihrem runden Geburtstag wünscht sie sich daher vor allem Gesundheit.