Veröffentlicht am - Redakteur: Eva Seifried
Der Verein „Via Carolina – Goldene Straße“ gab den Anstoß zu einem Kunstprojekt. Ausgelobt wurde es vom Geschichtspark Bärnau-Tachov, der in Normalzeiten ein Ort der Begegnung ist, derzeit aber wegen der Pandemie nicht möglich. Die Partnerschule der Manteler Grundschule aus Lazne Kynzvart beteiligte sich an dem grenzüberschreitendem und vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützten Kunstprojekt. Es war dann Ehrensache für Lenka Uschold, Tschechischlehrerin an der Grundschule Mantel, auch die Oberpfälzer Schüler zur Teilnahme an der Aktion zu erwärmen. Nach Abschluss des Projektes ist geplant, eine öffentliche Ausstellung der Schüler-Kunstwerke auf der Webseite des Geschichtsparks zu zeigen. Bei der Einladung zum „Kunstprojekt 2021“ wird den Schülern vorgeschrieben, eine mittelalterliche Kopfbedeckung aus recycelten Müll Materialien, die sie zu Hause haben herzustellen. Es wird der Natur geholfen, weil nicht so viele Rohstoffe verbraucht werden. Auf einer Bilderseite konnten die Schüler Kopfbedeckungen aus Deutschland, England Frankreich und Italien vom 12. Bis 15. Jahrhundert ansehen. Auf Info-Blättern wurde die Kleidung des Mittelalters beschrieben. Sie bestand aus Naturmaterialien wie Wolle oder Leinen. Jeder Faden Stoff oder Filz musste selbst hergestellt werden. Die Kinder erfuhren, dass ein Mensch für ein Hemd aus Wolle zwei Monte arbeiten musste. Dazu gehörten Schafe Scheren, Wolle waschen, Wolle kämmen, Faden spinnen, Stoff weben und färben, Hemd zuschneiden und noch nähen. Fazit: Die Menschen im Mittelalter kannten noch keine Einwegdinge und fast keinen Müll. Schon damals haben unsere Vorfahren ganz viel Upcycling und Recycling praktiziert. Die Kinder arbeiteten mit Aluminiumfolie, Plastiktüten, Säcken, Luftpolsterfolie, Toilettenpapierrollen und Eierverpackungen. Es gab eine virtuelle Kontaktaufnahme mit der Partnerschule. Die Kinder werkelten auch mit Kartons von Apfelsaft Tetra-Packs, alten Stofftaschen und Tischdecken, Wellpappe, Federn und Kränzen. Die Jungs begeisterten sich mehr für die Helme der mittelalterlichen Kämpfer und den Mädchen gefielen mehr die Stirnbänder mit Gehängen. Handwerkliche Tipps gab Fachlehrerin Birgit Luber. Die Schüler, die in Notbetreuung an der Grundschule Mantel waren, versetzten sich an zwei Nachmittagen gedanklich ins Mittelalter und beteiligten sich an einer Aktion des Geschichtsparks und pflegten zugleich die Schulpartnerschaft.