Kräuter Superfood aus Garten, Wald und Wiese

Veröffentlicht am - Redakteur: Eva Seifried

Sabine Stengel aus Mantel kennt sich mit Kräutern aus. Da durch die Coronakrise auch alle ihre geplanten Kurse ausfallen, hat sie viel freie Zeit, die sie sinnvoll in ihrem Garten und bei ihren Bienen nutzt. Sobald es erlaubt ist bietet sie Kräuterführungen „Rund um Mantel“ oder auch in anderen Ortschaften an momentan dann in kleineren Gruppen, jeweils Freitag oder Samstag. Anmeldung unter Telefon 096053023. Sabine Stengel ist seit 1991 als Chemielaborantin im Qualitätsmanagement bei Constantia Pirk beschäftigt. 2014 machte sie in Waldsassen die Ausbildung zum zertifizierten Kräuterführer, von 2015 bis 2017 die Ausbildung zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung, seit Juli 2017 ist die Hauswirtschafterin und im November 2017 machte sie die Qualifizierung zur Referentin für Hauswirtschaft und Ernährung. Bei der VHS Tirschenreuth gab sie Kurse für Weichkäseherstellung mit Kräutern oder Wildkräuterkochkurs Kulinarische Köstlichkeiten. Momentan macht sie eine Ausbildung zur ärztlich geprüften Gesundheitsberaterin GGB e. V. mit Abschluss voraussichtlich 2021. Sie beherrscht auch dasFflechten von Gartenobjekten mit frischer Weide, Körbchen Herstellung aus Kräutern und Gras in Wickeltechnik. Daneben betreut sie als Imkern zehn Bienenvölker. Ihr Honig wird in der Bäckerei Ziegler verkauft, neuen Honig gibt es voraussichtlich wieder im Juli 2020. Aus den kulinarischen Köstlichkeiten hat sie für uns drei Spezialitäten zubereitet und zwar Grüne Brötchen, gefüllte Eier mit Wildkräutern und eine Wildkräuterquiche.
Rezepte:
Grüne Brötchen: Zutaten ein halbes Kilo Mehl, 1 Päckchen Backpulver, einen halben Teelöffel Salz, 100 Gramm Butter, einen Viertelliter Milch und 3 Handvoll Kräuter zum Beispiel Giersch, Brennnessel, Vogelmiere, Bärlauch, oder Liebstöckel.
Zubereitung: Mehl Backpulver und Salz miteinander vermengen und die Butter in Flöckchen drüber streuen. Kräuter waschen, abtropfen lassen und grob schneiden. Die Kräuter mit Milch pürieren und mit den übrigen Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Kleine Brötchen formen (so groß wie ein Tischtennisball) mit dem Messer kreuzweise einschneiden und auf ein Backblech mit Backpapier legen. Herd auf 220 Grad vorheizen und Brötchen 20 bis 25 Minuten backen.

Gefüllte Eier: Zutaten: 8 Eier, eine halbe Zwiebel, ein halber Teelöffel Senf, ein Viertel Becher Sahne, eine Hand voll kleingehackte Wildkräuter wie Giersch Brennessel, Vogelmiere, Bärlauch, Liebstöckel, Blüten und Blätter zum Verzieren.
Zubereitung: Eier hart kochen, abschrecken schälen und längs halbieren. Mit einem Löffel Eigelb herausnehmen, Eigelb mit Senf und Sahne mit dem Pürierstab pürieren. Es sollte eine cremige Masse entstehen. Zwiebel fein würfeln und zusammen mit den Kräutern unter die Eigelbmasse rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Eventuell nach Geschmack noch Sahne und Senf zugeben. Masse in die Eihälften füllen, auf einer Platte anrichten und mit Blüten und Blättern verzieren.

Wildkräuterquiche:
Zutaten: 250 Gramm Quark 6 Esslöffel Öl, 6 Esslöffel Milch, 2 Eier, 500 Gramm Mehl, 1 Päckchen Backpulver und Salz. Für den Belag: 2-3 Esslöffel Öl; 1-2 Zwiebeln, 1 Stange Porree, 100 bis 150 Gramm Kräuter (zum Beispiel Giersch, Dost, Liebstöckel) 3 Eier, 200 Milliliter Sahne, 200 Milliliter saure Sahne, 200 Gramm geriebener Käse, Zitronensaft, Salz, Peffer, Würze.
Zubereitung: Quark mit Öl, Eiern und Milch verquirlen und mit Salz abschmecken. Mehl mit Backpulver mischen und unter die Quarkmasse kneten. Teig nach einer Ruhezeit auf ein gefettetes Backblech ausrollen, Ränder etwas hochziehen. Porree und Zwiebeln kleinschneiden und im Öl glasig dünsten, geschnittene Wildkräuter zugeben mit Gewürzen abschmecken. Eier mit Sahne verquirlen. Die Gemüsemasse auf dem Teig verteilen die Sahnemischung darüber gießen und mit Käse bestreuen. Im Backofen bei etwa 200 Grad zirka 25 Minuten backen.

Sabine Stengel gibt noch Tipps zum Sammeln und der Verwendung von Kräutern. Beim Sammeln sollten man Blüten und Blätter an einem warmen sonnigen Tag, am besten vormittags sammeln, wenn der Tau abgetrocknet ist. Nur junge Pflanzen nehmen, von älteren Pflanzen nur junge Triebe nehmen, ältere Pflanzen haben mehr Nitrat eingelagert. Nur an unbelasteten Plätzen sammeln nicht an Straßenrändern oder Schutthalden oder Feldern, die mit Pestiziden behandelt wurden. Nur Kräuter sammeln die man hundertprozentig kennt. Kräuter, die vor der Verwendung gewaschen werden, müssen danach gut getrocknet werden. Blüten werden grundsätzlich nicht gewaschen. Durch Ausschütteln oder kurze Zeit auf einem weißen Tuch ausbreiten könnten Insekten falls vorhanden, entfernt werden. Wurzeln werden unter fließendem Wasser mit der Gemüsebürste abgebürstet. Junge Blätter werden im Frühjahr oder nach der Mahd, wenn diese nachgewachsen sind gesammelt. Blüten werden gesammelt, wenn sie gerade aufgeblüht sind. (Ausnahme Beifuß: die Blüten sollten noch nicht geöffnet sein.
Rinden werden im Frühjahr gesammelt, wenn der Saft in die Pflanze steigt, Wurzeln und Knollen werden im Herbst oder zeitigen Frühjahr. wenn die Pflanze zu treiben beginnt geerntet. Samen und Früchte werden geerntet, wenn sie vollreif sind. Keine Pflanzen in der Natur sammeln die auf der „Roten Liste“ stehen. Höchstens immer nur ein Drittel einer Pflanze sammeln. Kräuter müssen nicht in der Sonne, sondern an einem staubfreien, trockenen, luftigen Ort oder im Dörrgerät getrocknet werden dann in Gläsern oder Dosen aufbewahren. Kräuter erst kurz vor dem Gebrauch zerkleinern, damit sie nicht „ausrauchen“ also sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen.
Sabine Stengel kennt natürlich unzählige Kräuter, die man nicht alle aufzählen kann, aber sie weist besonders auf den Giersch hin, der harntreibend ist den Körper entsäuert und Kalium, Magnesium Calcium und von viele andere gesundheitsdienliche Pflanzenstoffe enthält. Ein Wunder der Natur ist auch die große Brennnessel deren junge Blätter als Tee oder Spinal verwendet werden können. 100 Gramm Brennnesseln enthalten 333 mg Vitamin C, 7,8 mg Eisen und 630 mg Calcium. Im Vergleich dazu befinden sich in 100 Gramm Kopfsalat nur 13 g Vitamin C, 1,1 mg Eisen und 37 mg Calcium. (Quelle: „Kräuterschätze“ von Markusine Gutjahr) Ein starkes Heilkraut ist die Vogelmiere die schon Pfarrer Kneipp bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden empfahl. Vogelmiere eignet sich als Salatgrundlage und übertrifft normale Kopfsalate mit dem Reichtum ihrer Inhaltsstoffe um ein Vielfaches. Frisch gepresster Spitzwegerichsaft wirkt antibakteriell und verhindert Entzündungen. Die getrockneten Blätter werden als Tee bei Schnupfen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum getrunken.

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