Bioabfallvergärungsanlage wird auf dem Gelände der Mülldeponie Kalkhäusl gebaut

Veröffentlicht am - Redakteur: Eva Seifried

Bei der letzten Sitzung des Marktgemeinderates stellte Markus Sporrer von der SM-Energy GmbH das geplante acht Millionen Euro teure Projekt vor. Er wurde unterstützt von Boris Damzog, dem Vorsitzenden der Zeno-Genossenschaft. Der Biomüll wird immer mehr und durch das Kreislaufwirtschaftsgesetzt gibt es nun Probleme. Bisher wird der Biomüll notdürftig aus den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt/WN bis nach Oberfranken und Thüringen gefahren. Die Kapazität dieser Anlagen ist an der Grenze angelangt. Auch sind die Kommunen mit Klärschlämmen überlastet. Eine Lösung des Problems ist die Errichtung einer regionalen Bioabfallvergärungsanlage für die Landkreise Neustadt/WN, Tirschenreuth und die Stadt Weiden. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Bürgerbeteiligung aus der Region über die existierenden Energiegenossenschaften ebenso beteiligen sich weitere regionale Partner und Kommunen. Eine große Hilfe für die Gemeinde ist auch der Bau einer Klärschlammtrocknung. Die Bioabfälle werden weiter aus den Haushalten über die etablierten regionalen Sammelsysteme abgefahren, vor allem Bioabfälle aus den drei Gebietskörperschaften. Das Ganze wird ergänzt durch organische Reststoffe aus Gewerbe und Industrie aus der Region. Es kann anfallendes Deponiegas des Kalkhäusls verwertet werden. Durch Vergärung der Organik zu Biogas und Verwertung über KWK-Systeme zu Strom und Wärme kann eine Förderung für Stromeinspeisung erreicht werden. Pro Jahr können 30.000 Tonnen Bioabfälle und organische Reststoffe angenommen werden, dazu rund fünf bis 10.000 Tonnen Klärschlamm. Es wird mit rund 1.400 Anlieferungen pro Jahr gerechnet das als Verkehrsbelastung mit rund 5 LKWs zu Buche schlägt. Dazu kommen rund 1.100 Abtransporte was ebenfalls durch fünf Lastkraftwägen je Tag passiert so dass im Schnitt die zusätzliche Verkehrsbelastung zehn LKWs täglich sein wird. Es sollen fünf bis sechs Vollzeitarbeitsplätze und dazu noch Teilzeitarbeitsplätze entstehen. Die Anlage könnte im April 2022 in Betrieb gehen, wenn alles planmäßig verläuft. Vor allem werde die Kommunen Weiherhammer und Mantel vorrangig durch die Annahme von vorentwässertem Klärschlamm entlastet. Es ist gleichzeitig ein Beitrag zur Kostenstabilisierung der Abwassergebühren für die Bürger angrenzender Gemeinden. Die Gebietskörperschaften werden hinsichtlich der Entsorgungskosten der Bioabfälle entlastet. Es ergibt sich ein geschlossener regionaler Wirtschaftskreislauf durch Errichtung und Betrieb der Energiegenossenschaften aus den Landkreisen Tirschenreuth Neustadt und der Stadt Weiden. Es gibt Entwicklungsmöglichkeiten durch Errichtung von Nahwärmenetzen oder Sateliten-Blockheizkraftwerken. Als Chance und wichtiges Projekt für die Region bezeichnete CSU-Fraktionssprecher Dr. Stephan Oetzinger die Anlage. Bürgermeister Richard Kammerer bedankte sich bei Markus Sporrer für seine Ausführungen. Kammerer hätte das Projekt, für das die Gemeinde Weiherhammer bereits Baurecht geschaffen habe, gerne allen Bürgern in einer größeren Versammlung vorgestellt, das ist aber in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich. In der anschließenden Diskussion frägt Dritter Bürgermeister Johann Gurdan nach anfallenden Geruchsbelästigungen. Sporrer führt hierzu aus, dass die Abfallannahme in einem geschlossenen System erfolge, die Abluft würde über ein Wäschesystem gereinigt. Die Maßgabe von 500 Geruchseinheiten sei als sehr gering zu sehen, von landwirtschaftlichen Betrieben werde mehr emittiert. Sorgen wegen Geruchsbelästigung hatte sich Daniela Fuhrmann von der SPD gemacht. Hermann Schröder von der AfD fragte, wo auf dem Gelände die Anlage entsteht. Er erfuhr, dass sie hinter der Sickerwasseranlage bis zur Grundstücksgrenze gehe, wo ein Forstweg verläuft. Die Anlage wird auf einer Fläche von 2,5 Hektar gebaut.

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