Volkstrauertag in Mantel

Veröffentlicht am 16.11.2020 - Redakteur: Eva Seifried

Wenn auch nicht wie gewohnt mit Fackelzug und Musik, so wurde der Volkstrauertag in Mantel trotz Corona-Krise würdevoll begangen. Den ökumenischen Gottesdienst zelebrierten die Pfarrer Thomas Kohlhepp und Andreas Ruhs. „Wir gedenken der Toten, Gefallenen und Vermissten“,„ so Pfarrer Kohlhepp. Die Zeit ist anders geworden. Es herrschen Hass und Gewalt und verstärkter Antisemitismus. „Wir begehen diesen Volkstrauertag den Toten zur Ehre und den Lebenden zur Ermahnung“, so Kohlhepp. In Seiner Predigt ging Pfarrer Ruhs auf den Unfrieden in der Welt. Bei den Demonstrationen wird nicht nur die Meinung kundgetan, sondern die Gegner werden tätlich angegriffen. Feindbilder werden aufgebaut. „Jesus sprach, liebe Gott wie deinen Nächsten. Wenn wir seinem Weg folgen, üben wir den Frieden ein“. Durch den Fall der Mauer sind wir als Nation gewachsen es gibt keine Todesschüsse mehr. Gemeinsame Gebete wo es um den Frieden in der Familie und der Welt ging und passende Lieder wie das Schlusslied „Wo Menschen neu beginnen, da berühren sich Himmel und Erde“, rundeten den stimmungsvollen Gottesdienst ab. Bürgermeister Richard Kammerer hielt seine Ansprache in der Kirche. Heute ist ein Gedenktag, dem in heutigen Zeiten von weltweit unzähligen Kriegen und hoher Gewaltbereitschaft auch im Alltag in Deutschland eine zentrale Bedeutung zukommt. Er gibt uns die Möglichkeit inne zu halten und sich geschehenes bewusst zu machen. Wir sind ein Land und ein Volk, das schon viel Geschichte geschrieben hat. Und die Geschichte hat uns vieles gelehrt. Vor ein paar Wochen haben wir ein bedeutsames Jubiläum feiern dürfen. 30 Jahre Wiedervereinigung. Die friedliche Revolution war von einer ungeheuerlichen Kraft. Endlich keine Todesschüsse mehr, keine Bespitzelungen und auch das Recht auf freie Medien – was für ein wertvolles Gut. Alle haben ein Recht auf ein miteinander unabhängig von Religion oder Hautfarbe. „Ich bin stolz sagen zu dürfen, dass wir als Gemeinde eine überwältigende Welle von Zusammenhalt in diesen schweren Monaten von Corona erleben. Aber wir gedenken heute auch den Menschen, denen Corona großes Leid und Verluste gebracht hat. Kammerer ging auch auf die beiden Weltkriege ein. Diese Kriege forderten mehr Todesopfer als wir derzeit Einwohner in Deutschland haben. Aber was noch viel schlimmer war und ist, weil es sich bis auf die heutigen Generationen auswirkt. Die Alpträume der Rückkehrer, die schrecklichen Erfahrungen der Soldaten, Traumata die seelischen Trümmer hinterließen und unvorstellbare unsichtbare Wunden. Es darf kein Vergessen geben und dennoch dürfen wir nicht der heutigen Generation die Schuld der Vergangenheit. Nur in engstem Kreis legten dann Carola Brust für den VdK, Erwin Klemm für die Krieger- Soldaten- und Reservistenkameradschaft und Bürgermeister Richard Kammerer einen Kranz für den Markt Mantel am Kriegerdenkmal nieder. Die Reservisten stellten die Ehrenwache, es gab auch Böllerschüsse und die Pfarrer Kohlhepp und Ruhs waren ebenfalls bei der Zeremonie.

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