Posaunenchor feiert 70igjähriges Bestehen

Veröffentlicht am 29.10.2018 - Redakteur: Eva Seifried

Am Sonntag, 21.10. feierte der evangelische Posaunenchor mit einem Festgottesdienst sein 70igjähriges Bestehen. Eigentlich war im Sommer eine Serenade im Kirchhof geplant, doch aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft und sonstigen Veranstaltungen war schwer ein Termin zu finden der gepasst hätte. Deshalb entschied sich das Ensemble zu einem Festgottesdienst mit Liedern aus sämtlichen Phasen seines Bestehens. 1948 wurde der Posaunenchor durch Gottfried Sparrer, Herrmann Sparrer, Ernst Grill, Hans Stengel, Richard Sperber, Herbert Grünbauer, Fritz Meier, Georg Prölß und Hans Janner gegründet. In den 70 Jahren schwangen Richard Sperber, Pfarrer Leonhard, Georg Prölß, Willi Stengel, Uta-Maria Stamm, Fritz Landgraf und Erika Piehler den Dirigentenstab. Aktuell leitet Veronika Weber den Posaunenchor. Der Chor besteht aus 17 Bläserinnen und Bläsern, 2 Nachwuchsbläser sind in Ausbildung. Beim Festgottesdienst intonierten die Bläser dann zu Beginn ein Instrumentalstück von Giovanni Gastoldi. Es erklangen auch: „Du meine Seele singe“ und „Air“ von G.PH. Telemann. Nach dem Auszug, begleitet vom Orgelspiel von Hans-Joachim Grajer erfreute das Ensemble die Besucher im Kirchhof noch mit „Über den Wolken“. Wie Pfarrer Andreas Ruhs in seiner Predigt ausführte, wurden die Posaunenchöre 2016 von der Deutschen UNESCO-Kommission in das nationale Verzeichnis aufgenommen, sie sind ein immaterielles Kulturgut. Der evangelische Posaunenchor und das Spielen in einem evangelischen Posaunenchor sind aber weit mehr als nur eine lebendige kulturelle Tradition, auch wenn diese schon lange zurückreicht. Eine der Wurzeln liegt in der Brüdergemeine von Herrenhut, die sich unter Leitung von Graf Nikolaus von Zinzendorf in den 1720er Jahren in der sächs. Lausitz gebildet hatte. Es begann mit Flüchtlingen. Mitglieder der alten böhmischen und mährischen Brüderkirche - sie waren der pazifistische Zweig der Hussiten - flohen um ihres evangelischen Glaubens willen aus ihrer Heimat. Eine neue fanden sie in Sachsen bei Zinzendorf. Die Flüchtlinge brachten ihre Instrumente und ihr Können mit. 1731 wird öfters vom Spielen eines Posaunenchores berichtet, u.a. auf einer Beerdigung oder bei der Begrüßung weiterer Glaubensflüchtlinge. Durch solch eine Musik werden Menschen letztlich von Gott angerührt und berührt in ihrer Freud und ihrem Leid. Genau dazu seid ihr, unser Posaunenchor, seit 1948 aktiv und im Dienst. Ihr spielt bei ganz normalen Gottes-diensten, bei Festgottesdiensten, manchmal auch bei einer Taufe, Hochzeit oder Beerdigung, dann, wenn Menschen sich freuen oder sie trauern. Euer Spiel erklingt nicht nur innerhalb der Kirchen- und Kirchhof-mauer, sondern auch draußen in der Welt, in unserem Ort. Bei Geburtstagen, weltlichen Feiern, wenn eine festliche musikalische Gestaltung gefragt ist. Da seid ihr Repräsentanten unserer Gemeinde, aber auch Gottes Botschafter. Denn eure Botschaft lautet nicht nur: Wir haben Freude beim Spielen, sondern: "Gott loben, das ist unser Amt." Spenden die an den Posaunenchor gingen werden für die Anschaffung neuer Instrumente verwendet.

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