Gläubige feiern in Steinfels Ablassfest

Veröffentlicht am 18.08.2019 - Redakteur: Priska Hofmann

An Mariä Himmelfahrt zieht es viele Gläubige aus der Region nach Steinfels zum Ablassfest mit Kräuterweihe. Dieses Fest hat einen hohen Stellenwert. Das zeigt die Schar der Gläubigen, so der Festprediger Pfarrer Alfons Forster.
Die Stadtkapelle Grafenwöhr führte den Kirchenzug zum Eichenhain an, gefolgt von Fahnenabordnungen der Vereine, Ministranten, Pfarrer Alfons Forster, der zum ersten Mal die Messe zelebrierte, sowie die Geistlichen Franz Winklmann und Hans Bayer. Pfarrer Forster begrüßte die Gläubigen und stellte die Frage "Ablass: Was verbinden wir damit?" Laut den Geistlichen ist das ein Begriff aus der katholischen Theologie; bei einem Ablass werden nach katholischer Auffassung zeitliche Sündenstrafen durch gute Werke wie Gebet, Almosen oder Pilgerfahrt teilweise oder ganz erlassen. Ablass hat mit Sünde, Schuld und Vergebung zu tun, so Forster weiter. Er zitiert ein gekanntes Stimmungslied: Wir kommen alle alle in den Himmel, weil wir so brav sind... Keiner von uns ist ohne Sünde. Sünde und Vergebung das sind wie zwei Pole, zwischen denen unser Menschsein verläuft. Wir alle sind sündige Menschen. Wir alle brauchen immer wieder Vergebung. Bei einem Ablass brauchen wir nicht hoch theologisch zu denken. Jeder Gottesdienst hat vergebenden Charakter. Im Sprechen des Schuldbekenntnisses wurde dies deutlich. Im Evangelium hörten die Gläubigen aus den Überlieferungen von Lukas, dass sich Maria auf den Weg machte und in die Stadt Judäa ging um Elisabeth zu besuchen. In der Predigt ging Pfarrer Forster näher darauf ein. "Das auf den Weg machen", ist immerhin ein Fußmarsch von ca 130 km. Maria legte die Wegstrecke zurück um Elisabeth zu besuchen. Der Engel hatte Maria gesagt, dass Elisabeth auch ein Kind erwartet. Man muss sich bewusst machen, dass es damals vor 2000 Jahren kein Telefon und keine Post gab. Heute würde man in einer solchen Situation anrufen, einen Brief oder eine Email oder eine SMS schreiben. Damals war das nicht möglich. Maria ging hin. Beide Maria und Elisabeth freuen sich über das unerwartete Geschenk des neuen Lebens. Die beiden Frauen begegnen einander. Viele Menschen begegnen sich täglich, begegnen sich in Wirklichkeit nicht, weil sie sich nichts zu sagen haben. Forster zitierte den jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber "Wenn wir uns auf Begegnung nicht mehr einlassen, verlieren wir einen entscheidenden Bestandteil unseres Lebens." Nehmen wir uns ein Beispiel an Maria und Elisabeth, sie haben sich mit den Nöten anderer beschäftigt. Am Ende des Festgottesdienstes segneten die Geistlichen die zahlreichen mitgebrachten und die in mehreren Körben vor dem Altar aufgebauten Kräutersträußchen. Ein Frühschoppen vor den Schlossgarten lud zum Verweilen ein. Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und viele Helfer hatten die Organisation übernommen.

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